Vor etlichen Jahren rief Matthias Steinmacher, Organist des Bonifatiusklosters Hünfeld und Dozent für Orgel am Bischöflichen Kirchenmusikinstitut Fulda, die Orgelkonzertreihe „Quintade“ ins Leben. Seither wird jährlich in den Monaten Mai bis Juli Orgelmusik an fünf verschiedenen Orgeln der Region Fulda und darüber hinaus von unterschiedlichen Organisten präsentiert.

So auch in Großenbach bei Hünfeld am letzten Mai-Sonntag 2025. Vorausgegangen war das Anliegen von Bürgern des Ortes, anlässlich seines 1000-jährigen Bestehens ein Konzert in der Kirche St. Antonius der Einsiedler zu veranstalten. Da 2025 auch das 275. Todesjahr des großen Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) ist, kam die Idee auf, beide Jubiläen in einem Wortspiel unter dem Titel „Musik vom großen Bach in Großenbach“ miteinander zu verbinden.

Das vielseitige und reichhaltige Schaffen Bachs legte nahe, sich nicht auf reine Orgelmusik zu beschränken. Daher gesellte sich zur Orgel, an der Matthias Steinmacher fantasievoll und virtuos u. a. Präludium und Fuge D-Dur BWV 532 sowie Pièce d’ Orgue BWV 572 spielte, ein fünfköpfiges, musikalisch differenziert gestaltendes Instrumentalensemble aus Streichern und Oboe, welches Alexander Summa (Bariton) bei der Kantate „Ich habe genug“ BWV 82 sowie weiteren Arien aus bedeutenden Werken Bachs begleitete. Von der Truhenorgel des Bischöflichen Kirchenmusikinstituts aus leitete Regionalkantor Christopher Löbens die Aufführung der Vokalkompositionen, die der Gesangssolist mit langem Atem und großer Intensität zu Gehör brachte.

Nachdem die Zuhörer zu Beginn von Michael Schäfer als Vertreter des Pfarreirates begrüßt worden waren, wurden sie von Christopher Löbens und Matthias Steinmacher durch das Programm geführt. Im Vordergrund stand dabei das den großen Leipziger Barockkomponisten über Raum und Zeit hinweg mit den Menschen des katholischen Dorfes Großenbach verbindende Fundament des christlichen Glaubens, aus dem heraus einerseits Bach seine großartigen Werke geschaffen, andererseits die Großenbacher Bürger ihr Leben durch die Jahrhunderte hindurch bewältigt haben.

Nach begeistertem Applaus der Zuhörer und Dankesworten von Ortsvorsteher Armin Heil wurde das Konzert passend zur Kirchenjahreszeit mit der österlichen Zugabe „Christ ist erstanden – Halleluja“ beschlossen.

 Christopher Löbens